Teamstandards und -richtlinien

Dieser Artikel betrifft nicht die Software selbst sondern zielt darauf ab, sicherzustellen, dass Ihr Institut oder Ihre Forschungsgruppe effektiv zu einem ELN übergeht.
Im Gegensatz zu einem Papierlaborbuch haben ELNs die Möglichkeit, Ihr Labor digital zu repräsentieren, anstatt die Forschung einer Person zu dokumentieren. Daher ist es wichtig, Nutzungsstandards, Richtlinien und Leitlinien innerhalb Ihrer Gruppe festzulegen. Es wird empfohlen, eine dafür zuständige Arbeitsgruppe zu benennen, um den Service zu testen, innerhalb der Gruppe zu implementieren und zu pflegen sowie zu aktualisieren, wie die Gruppe mit dem Tool arbeitet.
Auch ist es empfehlenswert, einen Datenmanagementplan (DMP) zu erstellen. Hierfür bietet sich das Tool Research Data Management Organiser (RDMO) an, siehe die RDMO-Instanz der RWTH.
Diese Arbeitsgruppe (oder zumindest ein Mitglied davon) dient auch als Hauptansprechpartner*in für die zentrale Unterstützung im IT Center und kann somit gewünschte Funktionen, Probleme usw. kommunizieren. Mindestens eine Person in dieser Gruppe muss auch ein Team-Admin sein, damit sie Standards, Einschränkungen und andere Maßnahmen im Tool selbst implementieren kann.
Templates
Ressourcen- und Experimentvorlagen können die Dokumentation von Daten erheblich erleichtern und sicherstellen, dass alle Gruppenmitglieder ihre Arbeit auf ähnliche Weise dokumentieren.
Team-Admins können die Verwendung von Vorlagen erzwingen. Einigen Sie sich auf Standards bezüglich der Informationen, die gesammelt werden müssen. Dies kann eine Gruppenarbeit oder eine individuelle Anstrengung sein, aber Personen, die mit ähnlichen Methoden arbeiten, sollten sich gegenseitig beraten, um sicherzustellen, dass ihre Dokumentation in gewissem Maße konsistent ist. Darüber hinaus enthalten Ressourcen wie Geräte alle ähnlichen Informationen wie Hersteller, Land, Herstellungsjahr und Modell. Die Aufnahme all dieser Informationen in eine Vorlage stellt sicher, dass keine Informationen versehentlich ausgelassen werden, wenn beispielsweise ein neues Gerät erworben und dem ELN hinzugefügt wird.
Digitalisieren Sie das Labor
Beginnen Sie damit, alle Arbeitsabläufe im Umgang mit Ihren Forschungsdaten im Labor zu sammeln. Dies modelliert, wie Informationen in Ihrem Labor fließen und wie sie miteinander verbunden sind.
Beispiel zur Modellierung von Forschungsaktivitäten und -arbeitsabläufen: Grünwald, K.E., Poster: Von einer Dateninventur zu einem Datenmanagementplan (DMP), DOI 10.18154.
Es dient zwei Zwecken im Zusammenhang mit der Einrichtung und einem ELN:
- Identifizieren Sie, was im ELN erfasst werden muss (z.B. Geräte, Software...)
- Identifizieren Sie, welche Arbeitsabläufe verbessert oder automatisiert werden können (z.B. automatisches Anhängen von Rohdatendateien an Experimente)
Einführung und Ausscheiden von Gruppenmitgliedern
Neue Gruppenmitglieder müssen wissen, wie sie das ELN nutzen sollen. Welche Lese-/Schreibberechtigungen sollen Experimente haben? Wer darf was sehen? Welche Daten müssen den Experimenten angehängt werden?
Möglicherweise noch wichtiger ist es, zu entscheiden, wie Experimente am Ende des Arbeitsverhältnisses an die Gruppenleitung übergeben werden sollen. Dies könnte die Übertragung des Owners, das Exportieren aller Experimente in eine Archivlösung oder einfach die Verwendung der Archivfunktion innerhalb des Notizbuchs beinhalten.
Es ist wichtig, sicherzustellen, dass Vorgesetzte vollen Zugriff auf abgeschlossene Experimente haben, um auf die darin enthaltenen Informationen zugreifen, diese anzeigen und wiederverwenden zu können!
Eine beispielhafte Anleitung zum Speichern einer lokalen Kopie von Experimenten am Ende eines Projekts finden Sie hier.
Weitere Ressourcen
- Das ISA Abstract Model kann Ihnen helfen, eine Struktur für Ihre Studien zu erstellen.
- ZB MED ELN-Wegweiser
- Higgins et al. Considerations for implementing electronic laboratory notebooks in an academic research environment, Nature Protocols, DOI: 10.1038/s41596-021-00645-8

